Grauer Star - Linsenmodelle
Prof. Parasta über Linsenimplantate, Linsentypen bei Grauer Star OP und Sehfehlerkorrektur
Bei der Operation des Grauen Star werden trübe Augenlinsen entfernt und durch künstliche Linsen ersetzt (Interokularlinsen).
Es steht eine Fülle an modernen und innovativen Linsenimplantaten zur Verfügung, die fast jede Art von Fehlsichtigkeit korrigieren können.
Welche Linsen für Sie die Besten sind, ist dabei keine rein ärztliche Entscheidung. Es gibt Standardlinsen (Monofokallinsen) für die Grundversorgung und Premium-Linsen mit individuellen Zusatzfunktionen.
Standardlinsen bieten bereits eine gute Sehqualität. Premium-Linsen können für einen maximalen Sehkomfort an die persönlichen Wünsche angepasst werden.
Jedes Auge ist einzigartig! Wir beraten Sie gerne auf Grundlage sorgfältiger Voruntersuchungen.

Für die Linsenauswahl ist es wichtig, ob Sie nach der Operation ohne Brille auskommen wollen und ob die Linse mit einem Lichtschutzfilter ausgestattet sein soll.
Welche Linsen gibt es bei Grauem Star?
1) Monofokallinsen
Monofokallinsen können nur einen Sichtbereich (also entweder Fernsicht oder Nahsicht) korrigieren. Hier muss man sich entscheiden, welcher Bereich im eigenen Alltag relevanter ist. Steht Lesen, Computer oder Hausarbeit im Vordergrund so ist die Nähe dominanter.
Gewohnheit spielt auch eine große Rolle: Grundsätzlich hat sich für Weitsichtige bewährt, die Ferne als Zielbereich zu wählen und den Nahbereich mit einer Lesebrille zu korrigieren.
Bei Kurzsichtigkeit hat sich eher bewährt den Nahbereich (weiterhin) brillenfrei zu gestalten und für Autofahren und Fernsehen eine Fernbrille zu verwenden.
2) Premium-Linsen
Was können Premiumlinsen: Multifokallinsen sind in der Lage beide Bereiche abzudecken.
Es gibt hiervon zwei Ausführungen: bifokale und trifokale Linsen.
- Bifokallinsen konzentrieren das Licht auf Ferne und den alltäglichen Nahbereich.
- Trifokallinsen decken zusätzlich einen erweiterten Zwischenbereich ab, haben dadurch jedoch einen höheren „Lichtverbrauch“ und sind auf besseres Licht beim Lesen und im Nahbereich angewiesen.
3) EDOF Linsen
EDOF steht für "Enhanced Depth of Focus" also "verbesserte Tiefenschärfe".
Nach den Gesetzen der Optik bekommt man eine höhere Tiefenschärfe nur, wenn man die Apertur - also die Pupille - verkleinert.
Durch eine kleine Pupille kommt weniger Licht ins Auge als durch eine große Pupille.
Für das Sehen im Dunklen, wie beim Autofahren bei Nacht, wäre das natürlich nicht gut.
Ob die gewünschte Linsenart auch im Auge gute Ergebnisse liefert hängt von den Eignungkriterien ab, die sie auch hier auf dieser Seite finden.
Und nun zum Überblick der Linsenarten für Grauer Star:
Monofokale Standardlinsen
(Sphärische hydrophile Linsen)
Die monofokalen Intraokularlinsen stellen die Grundform der Versorgung dar (sogenannte „Kassenmodelle“). Diese Standardlinsen ersetzen die Grundfunktion der Augenlinse und können Fehlsichtigkeiten nur begrenzt korrigieren.
Hornhautverkrümmung und Alterssichtigkeit kann damit nicht korrigiert werden.
Für die Korrektur der Hornhautverkrümmung und für eine scharfe Sicht in Ferne und Nähe ist eine Brille weiterhin notwendig, um ein scharfes Bild zu bekommen.
Sie sind in der Regel mit UV-Filter ausgestattet, besitzen jedoch keine Farbfilter wie die natürliche Linse.
Standardlinsen sind sphärisch (kugelig) geschliffen. Dadurch kann es nachts zum Streulichtphänomen kommen.
Monofokale Premiumlinsen
(Asphärische hydrophobe Filterlinsen: „Gelbe Linsen“)
Premiumlinsen zeichnen sich durch einen sog. Blau/Violettfilter aus, welcher der Farbwiedergabe der natürlichen Linse eines 40 jährigen Menschen entspricht.
Desweiteren verfügen die Linsen über eine Nachtoptimierung (Asphärischer Schliff). Das bedeutet, dass diese Linsen Lichtstreuungen nachts reduzieren und damit bessere Kontraste wiedergeben.
Premiumlinsen verfügen des Weiteren über moderne hydrophobe Beschichtungen die Ablagerung auf dem Linsenimplantate verhindern.
Auch Torische und Multifokallinsen verfügen als Premiumlinsen i.d.R. über diese Zusatzfunktionen.
Torische Premium Linsen
(Monofokal-torische hydrophobe Filterlinsen)
Diese Linsen können eine bestehende Hornhautverkrümmung korrigieren und können damit auch bei Astigmatismus einen Bereich (Ferne oder Nähe) scharf abbilden.
Diese Linsen gehören zum Premiumsektor und sind in der Regel bereits mit Zusatzfunktionen wie Lichtschutzfilter, Nachoptimierung und Spezialbeschichtung ausgestattet.
Bei einer Fernversorgung ist das Tragen einer Lesebrille für die Nähe allerdings weiterhin erforderlich
Multifokallinsen / Mehrstärkenlinsen
(Asphärische hydrophobe multifokale Filterlinsen)
Multifokallinsen sind in der Lage einfallendes Licht für Ferne und Nähe aufzuteilen und damit beide Bereiche gleichzeitig zu bedienen.
Damit kommen sie dem natürlichen Sehen bei einer jungen Augenlinse ohne Alterssichtigkeit schon sehr nah.
Multifokallinsen sind blickrichtungsunabhängig. Das bedeutet, dass die typischen Probleme mit der Gleitsichtbrille hier nicht zu erwarten sind.
Es kommen keine „Verzerrungen“ bei Blick nach unten Zustande. Daher ist die Verträglichkeit der Multifokallinsen (bei entsprechender Eignung) deutlich höher als Gleitsichtbrillen.
Moderne Multifokallinsen verfügen über alle Premiummerkmale:
- Lichtschutzfilter,
- natürliche Farbwiedergabe
- sowie moderne Beschichtungen.
Durch die optische Struktur dieser Linsen können nachts um Lichtquellen herum konzentrische Ringe wahrgenommen werden.
In der Regel sind diese die ersten 8 bis 10 Wochen dominant wahrnehmbar und werden dann immer schwächer.
Torische Multifokallinsen
(Asphärisch-torische hydrophobe multifokale Filterlinsen)
Besteht eine regelmäßige Hornhautverkrümmung über 0,5 Dioptrien, dann sollte die torische Version der Multifokallinsen zum Einsatz kommen.
Die Multifokallinsen können nur dann eine Brillenfreiheit gewährleisten, wenn auch die Hornhautverkrümmung korrigiert wurde. Eine Unterkorrektur der Hornhautverkrümmung kann bei Multifokallinsen zu Sehstörungen in der Nähe und in der Ferne führen.
Nach unserer Erfahrung kommen immer mehr Multifokallinsen zum Einsatz, weil die Mehrheit der Patienten nach der Operation ein sehen ohne Brille wünscht.
Eignung für Multifokallinsen und Risiken bei Multifokallinsen
Um die volle Funktionalität der Multifokallinse auszuschöpfen und keine Sehprobleme nach der OP zu riskieren, müssen vor der Empfehlung zu einer Multifokallinse folgende Risiken ausgeschlossen werden:
- Zu kleine Pupillen bei Tageslicht
- Unregelmäßige, nicht-korrigierbare Hornhautverkrümmung
- Hornhaut-Endothel Auffälligkeiten wie Fuchs-Endotheldystrophie oder geringe Zelldichten bei Kontaktlinsenträgern
- Fehlendes oder zu schwaches räumliches Sehen
- Sehr hohe Kurz- oder Weitsichtigkeit
EDOF Linsen - Enhanced Depth of Focus
(Linsen mit verbesserter Tiefenschärfe)
Einige Hersteller verwenden den Begriff EDOF um eine Linse mit leichter Nahunterstützung zu vermarkten.
EDOF Linsen ermöglichen allerdings keine vollständige Brillenfreiheit. Sie können aber sicher mehr Bereiche abdecken, als reine monofokale Premiumlinsen.
In der Regel schneiden EDOF Linsen bei einem typischen Computer Abstand (ca. 50 cm) besser ab als reine Monofokallinsen, wenn diese auf das Sehen in der Ferne optimiert sind.
Zum Lesen braucht man mit EDOF Linsen aber oft immer noch eine Lesebrille.
Aktuell gibt es 3 Grundformen, die alle "landläufig" als EDOF Linsen vermarktet werden:
- TYP REAL EDOF: Linsen mit einer eingebauten Lochblende (Small Aperture Lens)
- TYP LARA: Diffraktive Multifokallinsen mit schwächerem Nahbereich
- TYP EXACT: Monofokallinsen mit zentraler refraktiver Zone mit oder ohne Fernkorrektur des Streulichts
Die Eignungskriterien für EDOF Linsen sind sehr ähnlich wie die Eignungskriterien der Multifokallinsen.
will46
ensteht bei entfernen der körpereigenen linsen und einsetzen neue linsen mehr platz und senkt somit auch den augeninnendruck
bei glaucom?
danke für eine auskunft.
willi46
Nicole Stillger, MUNICH EYE Beratungsteam
Ja das ist tatsächlich sehr häufig der Fall. Besonders weitsichtige Augen profitieren von der Operation des Grauen Stars: Diese Augen haben ein eher „gedrungenen“ Aufbau und damit enge Abflussverhältnisse für das Augeninnenwasser. Durch den Ersatz der „dicken“ natürlichen Linse durch die dünnere Kunstlinse gewinnt man viel Platz, sodass sich der Kammerwinkel mit den Abflusswegen des Auges deutlich mehr öffnen kann.
Bei vielen Patienten die unter einem erhöhten Augeninnendruck leiden, kann bereits das Ersetzen der natürlichen Linsen durch eine Kunstlinse den Augeninnendruck normalisieren. Auch sehr hilfreich ist hier eine Kombination der Operation des Grauen Stars mit einer zusätzlichen Laserbehandlung des Abflusssystems des Auges. Diese zusätzliche Behandlung heißt ELT Eximer Laser Trabekuloplastik ( https://www.glaukombehandlung.com/ ) und kann Augentropfen zur Augeninnendrucksenkung ersetzen.
CS1
Kann man eine prismatische Korrektion mit den Linsen erreichen (3 cm/m)?
Derzeit trage ich eine entsprechende Prismenbrille.
Nicole Stillger, MUNICH EYE Beratungsteam
Da sich die Linsenimplantate im Auge befinden und sich mit dem Auge bewegen, können Sie keine Stellungsfehler der Augen wie Schielwinkel oder „Winkelfehlsichtigkeiten“ korrigieren. Schielwinkel können auschliesslich durch prismatische Gläser oder bei größeren Winkeln über eine Schieloperation korrigiert werden.
Bea
Im Zuge der OP Grauer Star wurde mir zunächst im linken Auge eine asphärische Monofokallinse eingesetzt. In ein paar Tagen folgt das rechte Auge. Nun bemerke ich auf dem operierten Auge Farbunterschiede. So sehe ich Braun als lila und auch schwarz erscheint lila…
Wird sich das nach der 2. OP ändern bzw. ausgleichen?
Mit freundlichen Grüßen
Beate T.
Nicole Stillger, MUNICH EYE Beratungsteam
Die Farbwahrnehmung ändert sich naturgemäß nach der Entfernung der trüben und über die Jahre bräunlich gefärbten natürlichen Linsen. Wie „echt“ nun aber die Farbwahrnehmung nach der Operation ist, hängt stark von der implantierten Linse ab. Standard-Linsenimplantate in der kassenärztlichen Basisversorgung besitzen keine Farb(korrektur-)filter. Daher werden die Farben eher kalt oder gar blaustichig wahrgenommen. Premiumlinsen hingegen besitzen einige andere positive Eigenschaften: Sog. Blau-Violett-Filter sorgen wie die natürliche Linse (eines etwa 40 jährigen) für eine warme und „echte“ Farbwiedergabe und schützen zudem die Netzhaut vor einer frühzeitigen sog. Makuladegeneration. Oft haben diese Linsen auch eine „Nacht-Optimierung“, die die Lichtstreuung reduziert und eine Nanobeschichtung, welche das „Ansetzen“ von Zellen und Proteinablagerungen verhindert. Man spricht von sog. „Asphärischen, hydrophoben gelben Linsen“ in der klinischen Sprache. Daher empfehlen wir aus medizinischen Gründen den Einsatz dieser Premiumlinsen.
D.Yildirim
Ich habe durch Cortisoneinnahme mit 24 Jahren einen grauen Star entwickelt. Bisher besteht nur einseitig eine Seheinschränkung und ich strebe die Operation an. Kommt bei der einseitigen Operation eine multifokale Linse in Frage? Das 2. Auge hat eine Kurzsichtigkeit von -2,0dptr.
Nicole Stillger, MUNICH EYE Beratungsteam
Generell raten wir von einer einseitigen Versorgung mit Multifokallinsen ab. Dies wird i.d.R. nicht gut toleriert.
Bei einem nur einseitigen Grauen Star ist jedoch die Versorgung mit Isofokalen Linsen (refraktive Version mit zentraler positiver Sphärizität) die Linsen der Wahl. Durch die sehr natürliche stufenlose (!) Bildwiedergabe in der Ferne ergibt sich ein gutes Zusammenspiel mit der natürlichen Linsen des anderen Auges. Unsere Erfahrungen beziehen sich auf die LUXSMART Linse von Bausch & Lomb in Kombination mit dem Nanolaser-Verfahren zur Hornhaut schonenden Entfernung der getrübten Linse (Wichtig für Nachtsicht).
J.Ago
Guten Tag, bei mir wurde der graue Star durch jahrelange Cortison Einnahme verursacht.
Kann die neueingesetzte Linse wieder durch cortison eintrüben?
Mit freundlichen Grüßen
J.Ago
Nicole Stillger, MUNICH EYE Beratungsteam
Linsenimplantate können durch Medikamente / Cortison nicht eintrüben. Diese Sorge können wir Ihnen gerne nehmen.
DW
Hallo,
ich wollte mir Trifokallinsen einsetzen lassen. Nach einem Check wurde gesagt ich benötige „torische Linsen“ wegen meiner zu dünnen Hornhaut/Hornhautverkrümmung ?! Nun wurde mir die neueste Generation EDOF Linse angeboten. Diese soll eine Lesebrille für Nah aber nicht unbedingt ablösen. Soll ich eher bei der Trifokalbleiben, da die EDOF eher mit Nachteilen beschrieben wird?!
Vielen Dank
Nicole Stillger, MUNICH EYE Beratungsteam
Trifokallinsen sind eine Sorte von sog. diffraktiven Multifokallinsen. Sie bedienen sich bei nahezu allen Hersteller dem gleichen optischen Prinzip der Diffraktion (Lichtstreuung) und sind daher untereinander recht vergleichbar, was die Leistung in der Nähe und Lichtstreu-Phänomene in der Dämmerung und bei Nacht angeht. Durch die Lichtstreuphänomene und „Unschärfebereiche“ in bestimmten Abständen gelten die Trifokallinsen als etwas „überholt“ bzw. veraltet. Sie werden zunehmend von sog. Isofokallinsen abgelöst.
Der Begriff „EDOF“ jedoch steht für erweiterte Tiefenschärfe und ist ein sehr allgemeiner Oberbegriff, unter der sich 7 verschiedene Linsentypen zusammenfassen lassen. Diese Linsen sind in der Bauweise, Funktion und Lichtstreuung („Nebenwirkungen“) so verschieden, dass ein direkter Vergleich untereinander oder mit den Multifokallinsen gar nicht erst möglich ist. Manche zeigen eine bessere Leistung und geringere „Nebenwirkungen“ als Trifokallinsen, manche sind aber schlechter. Dies ist aber stark davon abhängig, wie die Beschaffenheit der Hornhaut des Patienten ist. Je geringer die sog. Endothelzelldichte der Hornhaut, desto schlechter ist das Ergebnis bei allen Multifokallinsen und bei denjenigen von EDOF-Linsen, die nach dem gleichen optischen Prinzip der Multifokallinsen aufgebaut sind.
Weniger Anfällig bei geringen Endothelzelldichten sind nach unserer Erfahrung nur die „echten“ Isofokallinsen mit zentraler positiver Sphärizität. Diese werden derzeit nur von 3 europäischen Herstellern angeboten.
Wie schon gesagt, spielt aber die Zelldichte der Hornhaut eine große Rolle für ein gutes Ergebnis, besonders bei Dämmerung und Nacht. Wird die OP mit dem klassischen Ultraschallverfahren (Phacoemulsification oder FemtoPhaco) durchgeführt, besteht technisch das Risiko, dass während der OP Hornhautendothelzellen verloren gehen. Dieses Risiko ist nachgewiesenermaßen bei der Anwendung von Nanolaser (Kaltlaser) zur Entfernung der alten Linse signifikant geringer. Daher empfehlen wir in unserem Hause bei einem Wunsch nach Brillenunabhängigkeit die Linsenentfernung mit dem Nanolaser und möglichst den Einsatz von (echten) Isofokallinsen mit Blau/Violett-Lichtschutzfilter. Die OP erfolgt in unserem Haus unter Anästhesie des Auges durch Augentropfen und unter Dämmerschlaf des Patienten.
Bär
Guten Tag,
sollte bei einem Makulaschichtforamen auf EDOF-Linsen verzichtet werden?
Danke für eine Rückmeldung
MfG
Nicole Stillger, MUNICH EYE Beratungsteam
Generell ist die Anwendung einer EDOF Linse bei Veränderungen an der Makula nicht verboten. Aber wie so oft steckt der Teufel im Detail:
– Die entsprechende Linse darf gemäß DFU („Beibackzettel“) nicht bei Makulopathien explizit ausgeschlossen worden sein.
– Es gibt sehr viele verschiedenen Bauarten an Linsen die sich „EDOF“ nennen. Die meisten im Markt sind Multifokallinsen, dessen Nahfunktion etwas abgeschwächt wurde. Diese sind unserer Erfahrung nach bei Makulopathie wie AMD oder Makulaforamen (Aller Arten) nicht geeignet. Diese sind in der Regel durch einen sehr hohen Preis (wie die Multifokallinsen oder gar teurer) zu erkennen. Diese Linsen erkennt man an Ringe oder Segmente an der Oberfläche der Linse.
– Echte Isofokallinsen (wie z.B. LuxSmart von Bausch und Lomb , ISOPURE von BVI, RayOne EMV) fungieren im Bereich der Makula sehr ähnlich wie eine Monofokallinse und fordern nicht mehr von Makula ab wie eine „gewöhnliche“ Einstärkenlinsen. Diese Leisten aber i.d.R. viel mehr als ihre „Standard“-Schwesterlinsen. Diese Linsen unterscheiden sich äußerlich nicht von einer Einstärkenlinse und zeigen keine Ringe und Segmente.
– Wie gut die Isofokalität in der Nähe und Ferne genutzt wird und damit eine Brillenunabhängigkeit erreicht werden kann, ist natürlich auch von der Funktion der Netzhaut und Makulaabhängig. Damit kann bei einer Vorerkrankung der Makula durchaus auch eine Brille für die Nähe nötig werden um die Leistungschwäche der Makula etwas auszugleichen.
Daniela Rettenbacher
Guten Tag, kann ich nach implantierten Multivokallinsen immer noch den grauen Star bekommen?
Danke für die Antwort.
Freundliche Grüsse
Nicole Stillger, MUNICH EYE Beratungsteam
Die Linsenimplantate ersetzen ja die natürliche Linse, die ja – einmal ausgetauscht – keinen Grauen Star bekommen kann.
Bei der Operation des Grauen Stars wird ja die neue Kunstlinse in die alte „Linsenhaut“ (sog. Linsenkapsel) implantiert. Die Linsenkapsel kann mit der Zeit eine gewisse Trübung bekommen, den man als Kapselfibrose bezeichnet. Die alte Bezeichnung für die Kapselfibrose ist „Nachstar“ : Die kann durch eine ambulante YAG-Laser Behandlung behoben werden und i.d.R. auch nur einmal im Leben erforderlich.
Die Kunstlinse bleibt davon unberührt.
JPBal
Guten Tag
Linse: Macht es sinn ein Auge mit einer Linse für Weitsicht und im anderen Auge eine Linse für den Mittelsehbereich einzusetzen? Vorteile/Nachteile
Danke für die Info
Freundliche Grüsse
JP.Balmer
Nicole Stillger, MUNICH EYE Beratungsteam
Generell kann die leicht unterschiedliche Sehstärkenplanung sehr viel Sinn machen und für eine große Brillenunabhängigkeit im Alltag sorgen. Sobald nicht beide Augen die maximal Sehleistung für die Ferne erbringen, ist das Tragen einer Brille für die Autofahrt laut Gesetz erforderlich.
Diese unterschiedliche Versorgung wird Monovision (bei ca. 2 Dpt. Unterschied zwischen den Augen für Ferne und Nähe ) oder Micro-Monovison (bei ca. 0,75 Dpt Unterschied zwischen den beiden Augen für Ferne und Mittelbereich) genannt. Diese Versorgungsarten sind sehr beliebt, kommen aber nicht für Jeden in Frage. Daher müssen die Voraussetzungen vorher geprüft und nötigenfalls auch mittels Kontaktlinsentrageversuch getestet werden.
Erfahrungsgemäß funktioniert die Monovision am Besten bei Kurzsichtigen die schon immer unterschiedliche Sehstärken hatten, am Besten. Bei Weitsichtigen ist dies i.d.R. keine gut akzeptierte Lösung.
Die Micro-Monovision dagegen (Ferne / Mittelbereich) funktioniert bei sehr vielen gut und erfreut sich hoher Aukzeptanz. Bereiche, die diese Micro-Monovision nicht abdeckt, erfordern eine Brille, z.B. Kleingedrucktes (Schriftgröße 11 und kleiner und alles unter 50 cm Abstand zum Auge).